Was
der Arzt wissen muss
Am
sinnvollsten ist es, sich ein wenig auf den Arzttermin vorzubereiten -die
meisten Patienten sind dann weniger nervös und können dem Arzt ihre Symptome
besser und vor allem vollständig schildern.
Selbstverständlich
müssen Sie Ihrem Arzt mitteilen, wie häufig Sie unter Sodbrennen leiden, ob Sie
große Schmerzen haben und ob weitere Beschwerden mit dem Sodbrennen
einhergehen. Vielleicht leiden Sie ja nach dem Essen unter einem Völlegefühl
oder Sie haben außerdem regelmäßig Magenschmerzen. Der Arzt muss auch erfahren,
wann das Sodbrennen in der Regel auftritt: nach dem Verzehr bestimmter Speisen,
nach dem Genuss alkoholischer Getränke, nachdem Sie sich hingelegt haben usw.
Machen Sie sich vor dem Arzttermin darüber ein paar Gedanken - auf die
Schnelle fallen einem diese Informationen nämlich oft nicht ein.
Teilen
Sie Ihrem Arzt auch mit, wenn Sie häufiger Alkohol trinken oder rauchen bzw. ob
Sie regelmäßig Medikamente nehmen und wenn ja, welche dies sind (auch die
Einnahme der Antibabypille sollte nicht vergessen werden). Ob bei Ihnen Übergewicht
vorliegt, kann der Arzt allerdings meistens selbst feststellen.
Unbedingt
mitteilen müssen Sie Ihrem Arzt, wenn es zu Blutungen der Speiseröhre gekommen
ist und Sie diese mitbekommen haben - etwa, weil Sie ausspucken mussten und etwas
Blut beigemischt war. Auch über Schluckstörungen müssen Sie dem Arzt Auskunft
geben, denn das kann auf eine fortgeschrittene Speiseröhrenentzündung mit
narbigen Veränderungen der Speiseröhrenwand hindeuten.
Falls
Sie sich in der Apotheke bereits frei verkäufliche Medikamente gegen das
Sodbrennen besorgt und eingenommen haben, muss das der Arzt selbstverständlich
auch wissen. Je nachdem, ob die Arzneimittel geholfen haben oder nicht, kann
er unter anderem einschätzen, wie stark die Beschwerden sind.
Eine
bestehende Schwangerschaft dürfen Sie dem Arzt ebenfalls nicht verschweigen.
Schließlich ist vor allem in den ersten Wochen und Monaten eine
Schwangerschaft für Außenstehende oft nicht ohne weiteres zu erkennen. Der
Arzt muss sich jedoch darauf einstellen, damit er Ihnen kein Medikament
verschreibt, das dem ungeborenen Kind schaden könnte. Außerdem könnte die
Schwangerschaft mit ihren besonderen hormonellen Umständen ja auch die Ursache
für das Sodbrennen sein.
Von
weiterem Interesse für den Arzt ist natürlich auch die allgemeine Verfassung
seines Patienten - dazu gehört auch die seelische Verfassung, die von vielen
Betroffenen leider noch immer außer Acht gelassen wird. Vielleicht hatten Sie
in der letzten Zeit ja so viel Stress und Ärger, dass Ihnen diese Belastungen
im wahrsten Sinn des Wortes auf den Magen geschlagen sind und dazu beigetragen
haben, dass es zu Sodbrennen gekommen ist. Teilen Sie dem Arzt also ruhig mit,
wenn Sie in der letzten Zeit unter großer Anspannung gelitten haben, wenn Sie
z. B. im Beruf großen Belastungen ausgesetzt sind oder wenn Sie private
Probleme haben. Ins Detail müssen Sie gegenüber dem Arzt dabei natürlich nicht
gehen. Es reicht schon, wenn Sie diesen Punkt einfach nur ansprechen. Ihr Arzt
wird Ihre Auskünfte dann in die Diagnose einbeziehen.
Der
Check des Körpers
Nach
der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) beginnt nun die eigentliche
körperliche Untersuchung. Vermutlich wird der Arzt zunächst einen Blick in
Ihren Rachen werfen, auch wenn er die Speiseröhre auf diese Weise natürlich
noch nicht untersuchen kann. Dennoch wollen viele Ärzte erst einmal sehen, ob
die Zunge belegt oder der Rachen gerötet ist. So erhält der Arzt einen Hinweis,
ob eine Infektion vorliegen könnte.
Außerdem
wird der Arzt vermutlich zunächst durch Untersuchungen und Nachfragen andere
Krankheiten, vor allem Erkrankungen der Herzkranzgefäße, so genannte koronare
Herzerkrankungen, ausschließen wollen, denn diese können sich mit ähnlichen
Beschwerden, wie sie auch beim Sodbrennen auftreten, äußern. Eine
Herzerkrankung verlangt selbstverständlich eine völlig andere Therapie als
eine Refluxkrankheit.
Danach
wird der Arzt schließlich eine Spiegelung der Speiseröhre vorschlagen, Um sich
einen Überblick über deren Zustand zu verschaffen.
Möglicherweise
wird er diese Untersuchung mit einer Magenspiegelung verknüpfen - eventuell um
eine Gewebeprobe zu entnehmen, weil er eine Besiedelung der Magenschleimhaut
mit der Bakterienart Helicobacter pylori vermutet. Dieses Bakterium wirkt im
Einzelfall an der Entstehung einer Refluxkrankheit mit.
Die
Spiegelung der Speiseröhre und des Magens
Eine
Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) bzw. eine Magenspiegelung
(Gastroskopie) wird mit ein und demselben Instrument vorgenommen: mit einem so
genannten Endoskop. Dies ist ein Gerät mit einer speziellen Optik, das in
Körperöffnungen eingeführt wird und mit dem das Innere des Körpers betrachtet
werden kann. Selbstverständlich können durch diese Untersuchung auch kleinste Veränderungen
der Speiseröhrenwand festgestellt werden. Durch einen weiteren Kanal können
kleine Instrumente (z. B. winzige Skalpelle oder Zangen) in den Körper
eingeführt werden, beispielsweise wenn es notwendig werden sollte, eine
Gewebeprobe zu entnehmen.
Das
bei der Speiseröhren- und der Magenspiegelung verwendete Endoskop sieht wie
ein Schlauch aus - es muss schließlich durch den Rachen bis zum Magen (oder in
ihn hinein) geschoben werden können. Daher kommt auch die umgangssprachliche
Redewendung „einen Schlauch schlucken", wenn von der Magenspiegelung
gesprochen wird.
Der
Arzt wird noch nicht sofort bei Ihrem ersten Besuch eine Speiseröhrenspiegelung
vornehmen, denn zu dieser Untersuchung müssen Sie nüchtern beim Arzt
erscheinen. Außerdem wird er Sie sicher erst einmal auf diese Untersuchung
vorbereiten, denn die meisten Menschen beschleicht ein komisches Gefühl, wenn
der Arzt ihnen mitteilt, dass er eine Speiseröhrenspiegelung durchführen
möchte. Durch ein klärendes Gespräch mit dem Arzt können jedoch in der Regel
die meisten Ängste genommen werden.
Vor
einer Speiseröhrenspiegelung betäubt der Arzt den Rachenraum des Patienten, um
ihnen das Schlucken des Schlauchs zu erleichtern. Auf Wunsch erhalten die
Betroffenen auch ein beruhigendes Medikament, das es ebenfalls erleichtert, das
Endoskop in die Speiseröhre einzuführen. Wenn Sie sich für die zweite Variante
entscheiden, müssen Sie allerdings beachten, dass Sie nach der Untersuchung
ein wenig „außer Gefecht" gesetzt sind. Ihre Reaktionsfähigkeit ist
erheblich herabgesetzt. Aus diesem Grund sollten Sie eine Begleitperson mit zur
Untersuchung nehmen, die Sie mit dem Wagen nach Hause fahren kann. Sie selbst
dürfen sich unter keinen Umständen hinter das Steuer setzen.
Entdeckt
der Arzt bei der Spiegelung der Speiseröhre eine Veränderung der Schleimhaut,
wird er sicherlich eine kleine Gewebeprobe entnehmen. Auch davor braucht sich
niemand zu fürchten, denn schmerzhaft ist diese Prozedur nicht. Der Arzt wird
mit dem Endoskop auch den Magen und den Zwölffingerdarm untersuchen.
Lange
dauert die Untersuchung nicht - nach ein paar Minuten, im Normalfall spätestens
nach einer Viertelstunde, ist die Spiegelung der Speiseröhre, des Magens und
des Zwölffingerdarms bereits vorüber.
Auch
Ultraschall wird manchmal eingesetzt
In
manchen Fällen ordnet der Arzt eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung an.
Mit dieser Methode, die auch Sonographie genannt wird, können vor allem
Veränderungen im Bauchraum aufgespürt werden. Eine Ultraschalluntersuchung der
Speiseröhre von außen findet nicht statt. Manchmal
wird der Arzt jedoch eine so genannte Endosonographie durchführen. Bei dieser
Untersuchung wird ein kleiner Ultraschallkopf, der sich am Ende eines Schlauchs
befindet, in die Speiseröhre, den Magen oder den Zwölffingerdarm eingeführt.
Der Ultraschallkopf sendet
Schallwellen aus, die vom Körpergewebe
unterschiedlich stark zurückgeworfen
werden. Diese reflektierten Wellen werden dann in ein Bild umgesetzt.
Mithilfe
der Sonographie - insbesondere der Endosonographie - kann der Arzt
feststellen, wie weit sich z. B. Geschwüre in der Speiseröhren- oder Magenwand
bereits ausgebreitet haben. Eine Routineuntersuchung bei Sodbrennen oder der
Refluxkrankheit ist die Endosonographie jedoch nicht.
Messung
des Säuregehalts
Stellt
der Arzt Veränderungen der Speiseröhre fest, die auf den Rückfluss von
Magensäure hindeuten, wird er möglicherweise auch eine Bestimmung des
Säuregehalts in der Speiseröhre vornehmen. Eventuell führt er diese
Untersuchung auch durch, wenn keine Veränderungen der Speiseröhre sichtbar
sind. Zur Bestimmung des Säurewerts wird dem Patienten wiederum eine kleine
elektrische Sonde in die Speiseröhre eingeführt, die misst, wie hoch der
Säuregehalt an unterschiedlichen Stellen der Speiseröhre ist. Auf der Basis
dieser Ergebnisse kann der Arzt oft auch Rückschlüsse auf die Schwere der
Refluxkrankheit ziehen.
Manometrie
-was ist das?
Falls
der Arzt Ihnen vorschlägt eine Manometrie durchzuführen, heißt das, er will den
Verschluss des Magens zur Speiseröhre prüfen. Mithilfe eines Spezialgeräts
untersucht er, wie stark der Druck im Bereich des Übergangs von der Speiseröhre
zum Magen ist und ob er noch ausreicht, um den Verschluss des Magens aufrechtzuerhalten.
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